Körper & Seele
Körperliche Erkrankungen und psychische Probleme
Körper & Seele
Körperliche Erkrankungen und psychische Probleme
Für viele Menschen ist es leicht nachzuvollziehen, dass körperliche Erkrankungen zu psychischen Problemen führen können. Manche Menschen schämen sich wegen einer auffälligen Körperveränderung, andere leiden unter Selbstwertproblemen. Auch langanhaltende, erfolglos behandelte Schmerzen oder schwere Erkrankungen können z.B. zu depressiven Verstimmungen führen.
Das Zusammenwirken von Körper und Seele
Emotionale Konflikte, zwischenmenschliche Probleme und traurige Stimmung können psychische und körperliche Beschwerden oder Schmerzen aufrechterhalten. In der Folge kann das dazu führen, dass sich die Aufmerksamkeit verstärkt auf negative Gefühle und Schmerzen richtet.
Häufig ist jedoch nicht bekannt, dass dieses Zusammenwirken von Körper und Seele auch andersherum verläuft: Psychische Ursachen können auch für körperliche Erkrankungen verantwortlich sein oder diese fördern. Derartige körperliche Erkrankungen, die in erheblichem Maße oder ausschließlich seelisch verursacht sind, bezeichnet man als psychosomatische (somatoforme) Erkrankungen. Dies sind Erkrankungen auf der seelisch- körperlichen Ebene.
Häufig ist dieser ‚Seele- Körper- Zusammenhang‘ weder für den Betroffenen noch für den behandelnden Arzt auf Anhieb deutlich zu erkennen. Erst nach mehreren, langwierigen und erfolglosen körperlich-medizinischen Behandlungsversuchen, werden sie als psychosomatische Erkrankungen diagnostiziert.
Viele Patienten sind dann bereits völlig verzweifelt, weil sie sich selbst oder andere sie als „unheilbar“, als „Hypochonder“ oder gar „Simulanten“ ansehen.
Nachfolgend werden einige der häufigsten Zusammenhänge aufgeführt, wie psychische Ursachen zu körperlichen Erkrankungen führen und vorhandene Störungen verstärken können.
Stress und seine Auswirkungen
Häufige oder extreme Stressbelastung kann zu einer Schwächung der Widerstandskraft und langfristig zu organischen Schädigungen führen.
Häufige Stressoren sind berufliche Belastungen (z. B. Arbeitsbelastung, Mobbing, drohender Verlust der Arbeitsstelle), Konflikte in der Familie oder finanzielle Sorgen.
Während sich äußere Stressfaktoren noch relativ leicht erkennen und- wenn auch nicht immer ohne Konsequenz- abstellen lassen, fällt dies bei psychisch verursachtem Stress oft nicht so leicht. Hierzu muss zunächst herausgefunden werden, wie und wodurch sich der erkrankte Mensch unter Druck setzt, unter welchem emotionalen Stress er leidet und welche Normen, Denkmuster, Ziele und Einstellungen dafür verantwortlich sein könnten.
So etwas wird natürlich nur unter Mithilfe der Betroffenen herauszufinden sein. Ein Psychotherapeut/Diplom- Psychologe wird Sie als Ihr „Begleiter“ zunächst dazu anleiten, die Stressoren zu identifizieren und die Ursachen für den psychischen Stress herauszuarbeiten. Anschließend wird ein individuelles Behandlungsprogramm zur Problembewältigung erstellt.
Psychosomatische Erkrankungen können sich auf folgende Bereiche des Körpers auswirken:
- das Herz
- Kreislauf-System (z. B. Bluthochdruck, Herzstechen, Herzschmerzen, Migräne…)
- das Atmungssystem (z. B. Asthma, Hyperventilation…),
- das Muskulatur- und Skelettsystem (z. B. schmerzhafte Entzündungen, Rheuma…),
- den Magen- Darm- Trakt (z. B. Magen- oder Darmgeschwüre, Magenschleimhautentzündungen, Verdauungsprobleme…),
- die Haut (z. B. Allergien, chronische Hauterkrankungen…),
- das Nervensystem (z.B. Neuralgien, Gürtelrose…)
Behandlungsmöglichkeiten
Wie oben dargestellt, wirken körperliche und seelische Zustände häufig wechselseitig aufeinander ein. Bei psychosomatischen Erkrankungen gilt dies in besonderem Maße, so dass i. d. R. eine Behandlung mehrerer Bereiche parallel erfolgen muss, um sie dauerhaft „in den Griff“ zu bekommen. Dabei wird der Psychotherapeut die psychische Ursachen, die inneren Stressoren erforschen und zusammen mit dem Betroffenen durch psychotherapeutische Maßnahmen abbauen. Der Arzt wird die körperlichen Erkrankungen medizinisch behandeln.